Frankreich Loireschlösser, Atlantikküste, Pyrenäen Mitte Mai bis Mitte Juni 2006

Teil 1 Loireschlösser
 

Freitag, 12. Mai 2006:

Wir starten am späteren Nachmittag in Gauting gen Frankreich. Ziel für heute ist Sigmaringen. Dort stehen wie schön und ruhig auf einem Parkplatz an der Donau.
 

Samstag, 13. Mai 2006:

Weiter geht`s Richtung westen. Wir überqueren den Rhein und die Grenze zu Frankreich bei Breisach, weiter gehts über Colmar, Belfort, Besancon. Wir finden einen ruhigen Übernachtungsplatz an der Doubs in der Nähe von Dole.
 

Sonntag, 14. Mai 2006: 

Beaune hatten wir uns als erste Station unserer Frankreichreise ausgesucht.  

Das mittelalterlich anmutende Städtchen mit seinen blumengeschmückten Ladengassen und Plätzen empfängt uns mit dem Duft frischer Baguettes, von Cafe au Lait, Gegrilltem und anderen kulinarischen Köstlichkeiten. Wichtiger noch, es beherbergt mit dem Hotel Dieu ein für die Armen erbautes mittelalterliches Krankenhaus und Hospiz, das bis über die Mitte des 20. Jahrhunderts genutzt wurde und heute ein sehenswertes Museum ist.
Spenden und Zuwendungen wurden eingesetzt, um dieses Projekt mit dem päpstlichem Segen Pius II zu realisieren und der Bevölkerung medizinische Hilfe und Versorgung zu geben.  

Vom Innenhof mit seinen reichen Fachwerkverzierungen und dem bunt gemusterten Dächern gelangt man in den großen Krankensaal. Die Betten der Kranken rechts und links aufgereiht mit Blick auf den Alter im vorderen Bereich des Saales. Schwerkranke und Sterbende wurden in einem abgetrennten Raum gepflegt.

So mach ein Kapaun, frisches in Olivenöl gegartes Gemüse oder Kräutertee wird in dieser Küche gekocht worden sein, der schmiedeeiserne Herd, die Feuerstelle unter dem Kamin und die vielen Gerätschaften zeugen noch davon.

Durch die Apotheke gelangt man in einen Saal mit einem weiteren Altar und wertvollen bilderreichen Wandteppichen.

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Einen Vormittag verweilen wird dort um am Nachmittag auf kleinen kurvigen, teilweise für den LKW-Verkehr gesperrten Strassen den mittelalterlichen Walfahrtsort Vézelay zu erreichen.

 

 


Von der Basilika Sainte Madeleine, die weit sichtbar und mit herrlicher Aussicht auf den Fundamenten einer alten Zitadelle auf einem Hügel thront, kommen uns fröhliche Pilger verschiedener Nationen und Hautfarbe entgegen – ein gutes Omen für diese Reise, hatten wir doch die Bilder der Unruhen und Krawalle französischer Großstädte noch deutlich vor Augen.

Einen Katzensprung noch und wir erreichen Castillion sur Loire, wo wir nach Überquerung der Loire und des Kanals die Nacht beim kleinen Yachthafen verbringen.






 

Montag, 15. Mai 2006

 

Pont de Kanal: Das Ingenieurbüro, das den Eifelturm in Paris erbaut hat, hat auch diese quer über die Loire führende Kanal-Brücke aus Eisenträgern entwickelt. Als Passegierschiffe umgebaute Penischen und Hausboote benutzen sie noch heute beim Befahren des weit verzweigten Kanalsystems.

 

 

 

 



 

Nach kurzem Stopp in Sully erreichen wir das Chateau Chambord, ein Jagdschloss mit riesigen Länderein, in dem Ludwig XIV große Feste und Empfänge gab. Über 440 Zimmer stehen zur Beherbergung der Gäste zur Verfügung. Am Ufer der Loire finden wir etwas stromaufwärts von Blois einen Übernachtungsplatz.



 

Dienstag, 16. Mai 2006  

    Dicke Schauer prasseln auf uns nieder. Wir nutzen die Zeit, um im Intermarché die Vorräte an Käse, Wein, Pain de Campagne, ... aufzufrischen, nachmittags steht das Königsschloss von Blois auf dem Programm.

 Verschiedene Baustile prägen das Bild dieses Schlosses, von dessen Innenhof uns eine außen an den Renaissance-Trakt angesetzte Wendeltreppe in die königlichen Gemächer führt. Möbel und Dekoration zeugen von der reichen Ausstattung und vom Geschmack der damaligen Zeit, als der königliche Hofstaat noch von Schloss zu Schloss zu ziehen pflegte. 

Unsere Tour führt uns ca. 20 km weiter südwestlich, vorbei an Chateau Cheverny durch das hübsche kleine Städtchen Montrichard nach Chenonceau. Hier bietet der zum Schloss gehörende Parkplatz Übernachtungsmöglichkeiten für Wohnmobile.

 



 

Mittwoch, 17. Mai 2006

 

Für unseren Hund Wutzel ist der Eintritt in den Schlossgarten von Cenonceau frei, die Schlossbesichtigung hingegen ist ihm verwehrt. Nach ausgiebigem Spaziergang durch die Parkanlagen entlang des Flusses Cher übernimmt er wieder die Bewachung des Brummi und wir gehen nochmals durch den Park und bewundern wie Diana de Poitiers (Maitresse Heinrichs II. ) und Katherina von Medici (Ehefrau Heinrichs) in diesem Schloss gelebt und in seinen Räumen große Feste gegeben haben. Zwei getrennte Parkanlagen der beiden Damen deuten auf erhebliche Dissonanzen zwischen ihnen hin, nach Heinrichs Tod wurde Diana von Katherina umgehend aus dem Schloss verbannt.

 

Den Nachmittag verbringen wir in Amboise, besuchen die Stadt, das Schloss und den Altersruhesitz von Leonard da Vinci, wo seine Erfindungen gezeigt werden, die oftmals erst Jahrhunderte später realisiert werden konnten. Die Nacht verbringen wir nochmals auf dem Womo-Parkplatz von Cenonceau.



 

Donnerstag, 18. Mai 2006

 

Über Montrésor geht unsere Tour weiter in die Cité Medievale de Loches. Oberhalb der keinen Stadt liegt auf einem großen Felsen die aus dem 11. Jahrhundert stammende Festungsanlage. Durch das mächtige Eingangstor treten wir ins Mittelalter ein und wandern zum Schloss, zur Kirche Saint-Ours und zur Burg, deren Donjon hoch über der Ziehbrücke thront und die Macht der damaligen Fürsten verkörpert. Dass damals mit Andersdenkenden nicht gerade zimperlich umgegangen wurde, beweist der Kerker in der Folterkammer.

 

Übernachtung auf dem Stellplatz in Sainte Maure-de-Tourain.


 

Freitag, 19. Mai 2006

 Das Überdruckventil unseres Boilers schließt nicht mehr richtig, außerdem müssen wir ein Spiegelglas ersetzen, deshalb fahren wir über Tour ohne die Altstadt mitzunehmen nach Azay le Rideau, Übernachtung auf dem Stellplatz vor dem Campingplatz.
 

Samstag, 20. Mai 2006

 

Liquid Sunshine – so könnte man das Wetter beschreiben, wenn man dem Begriff saumäßig aus dem Weg gehen möchte. Das Wasserschloss, das sich bei schönem Wetter so malerisch spiegelt, lädt unter diesen Bedingungen wenig ein. Also führt uns die Tour weiter über Chinon zur Abbaye de Fontevraud.

 

Eine nach der Benediktinerregel lebende Gemeinschaft von Frauen und Männern lebte seit der Gründung im Jahre 1101 in diesem Kloster, das von Äbtissinnen meist königlichen Geblüts geleitet wurde. Zu seinen Besonderheiten gehören die achteckige Küche mit den Kaminen oberhalb der Außentürme, der Kreuzgang, reich bemalte Fenster und wertvolle Steinmetzarbeiten in den  Mauerdurchbrüchen.

 

Die Steine für diese Klosteranlage und weitere Schlösser der Umgebung stammen aus Steinbrüchen, die sich in über 1.000 km langen Gängen durch den Sandstein ziehen. Das herausgebrochene Gestein wurde auf verschiedene Standardmasse gesägt und zu den Baustellen transportiert. Die so entstandenen höhlenartigen Gänge bilden heute bei Temperaturen um 14 Grad im Sommer wie im Winter ideale Voraussetzungen zum Züchten von Champignons, Shitake und anderen Pilzarten. Ca 800 km der Höhlengänge werden so genutzt. Ganz frisch im Restaurant der Champignonniére du Saut aux Loups gefüllt gebacken schmecken sie am besten.

Vorbei an Montsoreau die Loire stromabwärts fahren wir über Samur, Anger und Ancenis Richtung Atlantik. Übernachtung auf dem Stellplatz in Ancenis.

 





 

Sonntag, 21.Mai 2006

 

Kurz vor Erreichen des Atlantikküste stoßen wir auf historische Dorf Kerhinet, dessen reedgedeckte Häuser einen Eindruck über das bäuerliche Leben vor hundert Jahren in der Maraise geben. Heute ist diese Gegend Bestandteil des National Parks und Vogelschutzgebietes de Brière.

 


 

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