Finnland und Nord-Norwegen Mai Juni 2010 - Teil 2
 

Sonntag 06.06.

Tour entlang der Lyngen-Alpen 


Wenn das Wetter ein bißchen mitspielt, ist der Eindruck gigantisch. Diese Gegend gilt als eine der schönsten, die die norwegische Fjordwelt zu bieten hat. 

Etwas nördlich von Tromsö stößt man auf die E6 nach Alta und Hammerfest und zum Nordkap.


Wir fahren heute bis kurz hinter Alta, wo wir an der Nebenstrecke nach Russeluft einen Platz zum Übernachten finden.

Stockfische warten darauf, von den Gerüsten genommen zu werden, kleine Bauernhöfe mit Schafzucht erwirtschaften das Minimum für den Lebensbedarf – aber der Lohn dafür ist eine gigantische Landschaft aus Fjorden, Bergen mit Schneekuppen und unglaublichen Aussichtspunkten. Ein paar Eindrücke davon haben wir einzufangen versucht.




Montag 07.06.

Fahrt entlang der Fjordküste mit Abstecher nach Hammerfest 




Dienstag 08.06.

Tour nach Gamvik

 Gamvik ist der nördlichst erreichbare Festlandspunkt des Europäischen Kontinents,

noch im Juni liegt in kälteren Jahren auf der Höhe von 200m ü.n.N. Schnee, ansonsten reduziert sich die Vegetation auf nur noch ganz wenige Bäume vorwiegend Krüppelkiefern, Birken, gelegentlich Ebereschen in den Gärten, Moose, Farne und Flechten – Nahrung für die Rentiere. 

Umso beeindruckender ist dafür der Eindruck, wenn man die Straßen fährt, und bei Sonnenschein und klarer Sicht von den Bergen aus über den Straßenverlauf immer wieder auf die Fjorde schaut. Ein Panorama, das in seiner Kargheit auch eine unglaubliche Schönheit offenbart und sich mit jedem Meter Fahrt in neuen Facetten zeigt. Gut, dass Moni jetzt auch den LKW-Führerschein hat – dann komme ich auch mal dazu das in Ruhe zu genießen. 



Mittwoch 09.06.

Langsam wird es Zeit nach Kirkenes zu kommen und unsere Begegnung mit der Eismeerkrabben in Angriff zu nehmen.
Nach unserer Tour nach Gamvik haben wir kurz unterhalb des Ifordfjells übernachtet so daß wir heute als erstes diesen "Pass " in Überqueren. Im Winter ist die Strecke nur im Kolonnenverkehr befahrbar, d. h. zu bestimmten Tageszeiten fährt ein Schneepflug und dahinter die Fahrzeuge. 

 



 

Kurz vor Kirkenes machen wir einen Abstecher nach Bugoynes, wegen der Königskrabben, ein Vorgeschmack auf das was uns morgen erwartet!


Elche sind  deutlich seltener zu sehen als Rentiere. Auf dieser Tour hatten wir nur einmal das Glück, aber auf mehr als 1.000 Schildern wird davor gewarnt – ein Zusammenstoß mit einem Elch ist auch nicht zu empfehlen. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom Nordkap bis herunter nach Nordost-Polen.

 Unser Elch-Exemplar war, wie deutlich zu erkennen ist, eine Jung-Elch-Kuh! Man sieht deutlich, wie sie mit „High Heels aufreizend über die Strasse marschiert“, außerdem hätte sie ja sonst ein Kalb dabei gehabt.

In Kirkenes organisieren wir unsere Krabben Safari für den morgigen Abend. Damit haben wir morgen tagsüber Zeit in den Oevre Pasvik Nationalpark zu fahren. Wir finden einen herrlichen Stellplatz am See im Pasvik Tal


Donnerstag 10.06.

Zum Pasvik-National-Park

Im Pasvik-Tal beim Nationalpark hatten wir am See übernachtet und sind dann zum Nationalpark heruntergefahren – eine Landschaft zum träumen, aber so ruhig und schön die Bilder aus der natur sind, so rumpelig fährt es sich auf der Strasse übrigens immer in Sichtnähe der russischen Grenze. Zeit zum Wandern, das wäre es jetzt gewesen, aber die hatten wir leider nicht ausreichend. Entschädigt wird man durch die fantastischen Natureindrücke – am Abend sollte dies aber noch weit und mit Mitternachts-Sonne übertroffen werden.

 

 

Krabbensafari

zunächst werden wir eingekleidet, dann fahren wir hinaus zu den ausgelegten Fangkörben und holen die Krabben aus dem Fangkorb.



Wir legen an, machen ein Feuer und dann werden die Krabben gekocht und anschließend verspeist.


Krabben-Safari – Jagd auf die Königskrabbe

So eine Safari zu machen, das hatten wir schon lange vor der Abfahrt geplant, Das Erlebnis war genial, wie die Fotos zeigen, zumal wie mit einmaligen Eindrücken von der Mitternachtssone verwöhnt wurden.

Die Königskrabbe oder Kamtschatkakrabbe (Paralithodes camtschaticus)

gelegentlich aufgrund ihrer Größe auch Monsterkrabbe genannt, ist eine große Steinkrabbe, die zuerst nur im nördlichen Pazifik (vor allem vor Japan und Alaska) vorkam, bis sie auch in der Barentssee angesiedelt wurde.
Ende der 1960er Jahre wurde sie von russischen Forschern in der Barentssee nahe Murmansk ausgesetzt, wo sie sich plangemäß stark vermehrte. Bis heute ist sie zu den norwegischen Lofoten vorgedrungen.
Der Rückenpanzer der Königskrabbe erreicht eine Größe von 25 cm, während sie insgesamt ein Gewicht von 10 Kilogramm erreichen kann. Die Beinspannweite kann bis zu 180 cm betragen. Königskrabben können verschiedene Farben haben, die jeweils von der Nahrung abhängen. Am häufigsten ist die Farbe rot, aber auch blau und braun kommen vor. Sie ernährt sich von fast allem, was sie finden kann, hauptsächlich von Muscheln, Seesternen, Algen und Aas. Königskrabben müssen sich häuten, um zu wachsen, weil sie ein Exoskelett (Außenskelett) haben. Die Tiere haben als Zehnfußkrebse (Decapoda) fünf Beinpaare, von denen das erste Scheren trägt. Die Lebenserwartung beträgt ungefähr 30 Jahre.

Die Weibchen der Königskrabbe legen zwischen 400.000 und 500.000 Eier. Davon erreichen etwa 2 Prozent das Erwachsenenalter, d. h. pro Weibchen gibt es 8.000 bis 10.000 Nachkommen. Die Jungtiere verstecken sich in Bodengewächsen, bis sie groß genug sind. Ausgewachsene Königskrabben sind, wie viele andere Krabben auch, kanibalistisch veranlagt.
Ausgewachsene Königskrabben haben kaum natürliche Feinde und konnten sich vor allem deshalb derartig schnell in der Barentssee und an der norwegischen Küste ausbreiten. Es wird oft vermutet, dass die Tiere eine ökologische Katastrophe auslösen könnten, Beweise dafür gibt es bisher aber nicht. Wegen ihrer Schmackhaftigkeit ist die Krabbe in Russland und Asien begehrt. In Norwegen wird darum ähnlich der Lachszucht Potential für eine Bewirtschaftung gesehen: Die Krabben werden gefangen und ca. zwei Monate bis zur gewünschten Fleischqualität und -quantität gemästet, bevor sie vermarktet werden. (Quelle: Wikipedia)

Wir möchten dazu ergänzen: 

Bereits der Kaviar, den wir in größeren Stücken aus einem Weibchen herausgelöst hatten, war roh eine Delikatesse feinster Güte. Gekocht und gegessen wird das Fleisch in den Beinen und Scheren, das nach 17 min Kochen auf der Zunge zergeht, vor allem, wenn sie so frisch aus dem Wasser gezogen und zubereitet werden. 

Eine Krabbe haben wir zu dritt geschafft zusammenzufuttern, die anderen 5 habe ich dann tags drauf aus der Schale befreit und wir haben es Portionsweise eingefroren.   

Die Bilder zeigen anschließend die Mitternachtssonne, wir sind zum Angeln um exakt Mitternacht wieder auf das Boot gegangen und haben bis 02:00 unser Glück versucht. 

Geheimtipp zu der Tour: 

Unser Guide Janni war unter der Handy-Tel-Nr   0047 482 80801 erreichbar. Wir hatten Glück sehr kurzfristig einen Termin mit ihm ausmachen zu können. Er spricht sehr gut deutsch und zeigt viel über das Leben und Zusammenleben mit Russland. Damit Mann / Frau nicht erfriert, wird man in einen warmen Arbeiter-Overall gesteckt, es kann trotzdem frisch werden.

Um den Hochgenuß des Krabbenfleiches noch zu steigern, eine ordentliche Portion Mayonaise, Brot und was Delikates zu Trinken (Bier / Wein + Becher) mitnehmen!
Foto - Apparat nicht vergessen!

 Unser Fazit: Absolut tolle und unglaublich erlebenswerte Tour – wir sind sehr dankbar, dass wir das so schön erleben durften. Die Bilder sprechen für sich! 

Adresse:

office   (+47) 789 99681
mob    (+47) 482 80801
mail:  oerjanni@online.no

 www.fjord-fiske.no/fisketur.htm

 

   

 

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