Finnland und Nord-Norwegen Mai Juni 2010 - Teil 3
 

 

Freitag 11.06.

Den Vormittag verbringen wir damit unseren Fang von gestern aus den Beinen zu schälen und im Gefrierschrank verschwinden zu lassen.

Dann nehmen wir Abschied von Norwegen, passieren die Grenze nach Finnland und fahren bis Inari am gleichnamigen See. Wir finde einen schönen Übernachtungsplatz neben einem Vogelbeobachtungsturm und gehen bald schlafen. Die letzte Nacht wer doch recht kurz

 

Samstag 12.06.

Zuächst besteigen wir den Vogelbeobachtungsturm

dann gehts weiter zum

Inari-See, der Ort Inari und das Samen-Museum

Er liegt nördlich des Polarkreises etwa 1.100 Kilometer nördlich von Helsinki. Aufgrund dieser Lage kann es in kalten Jahren vorkommen, dass der See bis in den Juni hinein zugefroren ist. Die maximale Wassertiefe beträgt 92 Meter. Durch seine über 3.000 Inseln macht er in manchen Teilen eher den Eindruck eines Labyrinthes aus Wasserstraßen als den eines offenen Sees. Umgeben ist der Inarisee von Kiefernwäldern. Der See entwässert über den Paatsjoki ins Eismeer. An seinem Westufer liegt an der Europastraße 75 der Ort Inari mit einem modernen Museum über die Kultur und Geschichte der Samen. Unser Kommentar: Sehr zu empfehlen!

Selbst von hoch gelegenen Standpunkten ist es unmöglich sich einen Überblick über den gesamten See zu machen, wenn ich ihn nach der Fahrzeit, die wir daran entlang gefahren sind, her einschätzen darf, dann kommt er mir so groß vor, wie das Saarland.

 Ein paar nordische Birkenstämme mussten von da oben auch noch mit, mal sehen, was man daraus drechseln kann.


 

Sonntag 13.06.

Das Goldwäscher-Museumsdorf von Tankavaara 

Die Gier nach Gold und Reichtum hat auch hier im Norden so manchen Goldwäscher angezogen, erfüllt haben sich diese Träume aber nur in sehr seltenen Fällen und dann war der Erfolg auch meisten wieder schnell verzockt und ist in die Kassen von Bänkern, Strichmädchen und Saloonbesitzern gewandert.

 „Little Shanty-Town“ empfängt seine Besucher noch im alten Flair und präsentiert das genügsame Leben der Goldsucher nicht nur in Finnland, sondern auch vom Goldrausch in anderen Ländern über die ganze Welt.

 Ein Besuch lohnt sich allemal, sogar Gold-Wasch-Wettbewerbe werden hier veranstaltet, wenn man zum richtigen Zeitpunkt anwesend ist.


ein Stück weiter südlich gibt es

Die Holzkirche „Vanha Kirkko“ von Sodankylä  zu besichtigen

 Im Zentrum von Sodankylä hinter der großen neueren Steinkirche auf dem Friedhofsgelände liegt eine Holzkirche aus dem Jahr 1689. Schlicht und mit einer kleinen turmartigen Verzierung auf dem Dach wird man als Besucher empfangen und gelangt in das mit einem tonnenartig gebogenen Dach überdeckte, komplett aus Holz erbaute Kirchenschiff.  

Eine charmante junge Dame am Eingang erklärt uns, dass die Holz-Skulptur des Bären mit der kleinen Spendenkassette an der Eingangstür von einem Künstler ausschließlich mit Hilfe einer Kettensäge erschaffen wurde.


Montag 14.06.

Heute wollen wir im Oulanka NP wenigstens eine kleine Wanderung machen, für mehr haben wir keine Zeit mehr. Eigentlich sollte man hier wenigstens die kleine Bärenrunde gehen (12 km Tagestour). Es gibt auch die große Bärenrunde (70 km mehrere Tage)

Wir überqueren wieder den Polarkreis


Dienstag 15.06.

Das heutige Regenwetter nutzen wir um ein Stück voran zu kommen. Auf den Weg halten wir kurz am Winterkriegsdenkmal von Raateen Portti. Das triste Wetter passt zu dieser Gedenkstätte.

den nächsten Stopp machen wir bei den Lentuankoski (Stromschnellen) und haben Glück, für einen kurzen Moment reißt die Wolkendecke auf und ermöglicht ein paar schöne Fotos


Der Winterkrieg zwischen Russland und Finnland

Der Winterkrieg war ein vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940 zwischen der Sowjetunion und Finnland ausgetragener Krieg. Im Herbst 1939 hatte die Sowjetunion Finnland mit Gebietsforderungen in der Karelischen Landenge konfrontiert und diese mit unabdingbaren Sicherheitsinteressen für die Stadt Leningrad begründet. Nachdem Finnland die Forderungen abgelehnt hatte, griff die Rote Armee am 30. November 1939 das Nachbarland an.

Ursprüngliches Kriegsziel der Sowjetunion war die Besetzung des gesamten finnischen Staatsgebiets. Der Angriff wurde aber von den zahlen- wie materialmäßig erheblich unterlegenen finnischen Streitkräften zunächst gestoppt. Erst nach umfassenden Umgruppierungen und Verstärkungen konnte die Rote Armee im Februar 1940 eine entscheidende Offensive beginnen und die finnischen Stellungen durchbrechen. Am 13. März 1940 beendeten die Parteien den Krieg mit dem Friedensvertrag von Moskau. Finnland konnte seine Unabhängigkeit wahren, musste aber erhebliche territoriale Zugeständnisse machen, insbesondere große Teile Kareliens abtreten.

Rund 70.000 Finnen verloren in dem Konflikt ihr Leben oder wurden verletzt. Die Größenordnung der sowjetischen Verluste ist umstritten, wird aber auf ein Vielfaches geschätzt. Der Kriegsverlauf offenbarte Schwächen in der Roten Armee, welche die Sowjetführung in der Folge zu umfassenden Reformen veranlassten, und die im Deutschen Reich zu einer folgenreichen Unterschätzung der militärischen Stärke der Sowjetunion beitrugen. Für die Finnen wurde die Abwehr des sowjetischen Angriffes zu einem Mittel zur Überwindung der gesellschaftlichen Spaltung nach dem Bürgerkrieg.

Das Denkmal bei Hattuvaara erinnert mit jedem Stein an einen gefallenen Soldaten auf beiden Seiten der Front.

Der finnische Nationalstolz drückt sich u.a. darin aus, dass in vielen Städten Denkmale an den finnischen General Mannerheim erinnern und dass gerade auf Friedhöfen die Gräber der Gefallenen die Verluste an Menschenleben verdeutlichen.

In den politischen Diskussionen geht man in Finnland davon aus, daß die Rückgabe Kareliens (nach Jelzins Anerkenntis der Unrechtmäßigkeit) nur noch eine Frage des wie und des wann ist, nicht eine ob oder ob nicht. 


Dann nutzen wir das schlechte Wetter und fahren noch weiter bis zum Pielinen um dort in der Nähe des Bomba Hauses, das wir morgen als erstes besichtigen möchten zu übernachten.
 
   

 

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