Türkeireise Mai Juni 2009 - Teil 2

Mittwoch 13.05.2009

Heute soll es weitergehen zunächst nach Marmaris und dann weiter auf die Knidos Halbinsel. Marmaris ist schnell erreicht auch ein Parkplatz ist zu finden, wir erledigen einige Einkäufe, besuchen ein Internetcafe und flüchten relativ schnell aus dieser Touristenhochburg. Unser Weg führt uns hinaus auf die Knidos Halbinsel, fast 100 km nach Westen. Die anfänglich gute Strasse wird immer schmäler und der Verkehr reduziert sich auch auf fast Null, kurz vor Knidos gibt es noch eine enge Ortsdurchfahrt und dann stehen wir auf dem Parkplatz von Knidos. Vor uns der Jachthafen, gut besucht mit Restaurant und hinter uns die Ausgrabung von Knidos. Wir besichtigen erst die Ausgrabung und gönnen uns dann ein Abendessen im Restaurant.


Donnerstag 14.05.2009

Wir brechen zeitig auf jzunachst auf bekannter Strasse zurück und dann nach Süden um die Bozburun Halbinsel zu umrunden. Die Fahrt ist sehr schön, allerdings finden wir keinen geeigneten Platz zum baden und bleiben, so beschließen wir noch weiter bis Sultanye zu fahren. Sultanye ist ein Thermalbad am Köycegiz See. Die Fahrt dorthin ist zeitweise beschwerlich, da die Strasse in sehr schlechtem zustand ist. Dort angekommen teilen wir uns eine Wiese direkt am See mit einigen Schildkröten, für 15 TL können wir dort übernachten und im Thermalbad baden.


Freitag 15.05.2009

Nach einem ausführlichen Morgenbad und einer längeren Unterhaltung mir einem türkischen Paar, die gerade dabei sind sich ein Campingmobil auszubauen, fahren wir weiter Richtung Kaunos. Auf der Passhöhe haben wir einen herrlichen Blick auf den Ituzu (Schildkröten) Strand. Wir fahren weiter bis zum Flußdelta, was nicht zu empfehlen ist, weil die Strecke sehr schmal ist und es unten keine Parkmöglichkeiten gibt. Wir können kurz halten und machen schnell ein paar Fotos von den berühmten Felsengräbern von Kaunas bevor wir den Rückzug antreten. Wir finden einen schönen Platz zum Übernachten oben am Pass mit herrlicher Aussicht.



Samstag 16.05.2009

Wir wollen heute nach Fethiye und mal wieder etwas Stadtluft schnuppern. Kurz vor Fethiye gehen wir erst einmal an die Boxen, Tanken, Wasser bunkern, Brummi waschen (kostenlos in der Türkei nach den tanken). Einen Parkplatz finden wir in Fethiye auf einem Otopark am Hafen. Wir spazieren durch die Stadt, enge Gassen mit vielen Restaurants, Gemüse und Fischmarkt, Bazar, Lykische Felsengräber. Am Nachmittag fahren wir weiter zur Saklikent Schlucht. Kurz vorher finden wir einen Platz zum übernachten.



 

Sonntag 17.05.2009

Wir sind früh auf, da wir erwarten, das heute am Sonntag auch viele Türken die Saklikent Schlucht besuchen werden. Leider müssen wir feststellen, dass der Wasserstand in der Schlucht noch so hoch ist, dass man den Fluss nicht ohne vollständig nass zu werden nicht queren kann. Das heißt aus einer Wanderung in die Schlucht hinein wird nichts. So beobachten wir all jene die es trotzdem versuchen und meist ein unfreiwilliges Vollbad nehmen. Es kommen auch viele türkische Familien und Schulklassen. Wir beobachten türkische Mädchen die sich gegenseitig fotografieren, westlich gekleidet und auch welche mit Kopftüchern. Als wir Mittags zum Brummi zurückkehren hat er Zuwachs bekommen, ein Allradmobil parkt direkt neben uns. Nach kurzer Zeit kommen die Besitzer, ein Schweizer Paar mit Ihrem Hund. Wir kehren gemeinsam im nahe gelegenen Restaurant ein und tauschen unsere Reise und Brummi Erfahrungen aus. Danach fahren wir weiter Richtung Kac. Auf dem Weg halten wir am Kaputos Strand und ich komme endlich mal zum baden im Meer. In Kac stellen wir fest das der einzige Campingplatz für unseren Brummi zu eng ist und außerdem ziemlich voll. Macht nix meint Martin und stellt uns auf einem freien Bereich, der wohl als Marktplatz genutzt wird ab. Wir bleiben und hoffen, dass nicht ausgerechnet morgen Markttag ist. Abends bummeln wir durch den Ort und sind begeistert von der Atmosphäre, den schönen Geschäften und Restaurants. Wir essen hervorragend im Restaurant Eric und verbringen eine ruhige Nacht auf unserem Stellplatz.







Montag 18.05.2009

Heute wollen wir Kac nochmals bei Tag besichtigen, wir bummeln durch den schönen Ort, erledigen einige Einkäufe und besuchen das Internetcafe. Gegen Mittag machen wir uns wieder auf die Socken, aber nicht weit, nur bis Adrianake.. Wir hatten in Kac gesehen, das man von Adriake aus mit dem Boot zur versunkenen Stadt Kekova fahren kann. In Adrianake hat ein kleiner Campingplatz neu eröffnet, den wir dann auch nehmen. Wir sind die einzigen Gäste.


 



Dienstag 19.05.2009

Am morgen finden wir nach längerem Handeln unser Boot, das uns nach Kekova und zurück bringt. Ein halber Tag auf einem Boot entlang der Küste fahren und diesmal Brösel vom Boot aus besichtigen ist mal eine ganz nette Abwechslung. Auch hier sind wir wieder die einzigen Gäste an Bord bei einer netten türkischen Familie. Am Nachmittag fahren wir weiter bis Myra, dort gibt es wieder Brösel in gewohnter Art zu Fuß zu entdecken. Danach besichtigen wir noch die Nicolauskirche und entscheiden uns danach für einen Abstecher ins Landesinnere: Wir fahren die Küste entlang bis Finike und biegen dann ab Richtung Elmali. Nach ca. 25 km passieren wir die Stelle, an der wir morgen halten werden um Arykanda zu besichtigen. Heute brauchen wir nur noch einen ruhigen Platz für die Nacht. Der findet sich ca  15 km weiter am Avlan Gölü. Hier führt die Hauptstrasse auf einem Damm mitten durch den See. Beim darüber fahren entdecken wir am südöstlichen Ufer einen Picknickplatz. Die letzten Gäste fahren gerade ab als wir ankommen. Wir stehen wieder einmal ganz alleine in herrlicher Natur, die Sonne geht gerade unter, danach wird es schnell kühl, man merkt, das man in den Bergen ist.


 






 


Mittwoch 20.05.2009

Wir fahren die kurze Strecke zurück und noch ein Stück bergan bis zu einem (sehr) kleinen Parkplatz unterhalb der Ruinen von Arykanda. Diesmal also Brösel mit Bergwanderung. Wir steigen steil bergan, besichtigen die Thermen, das Theater, die Agora, ein Stadion, noch ein kleines Theater, Wohnhäuser am Hang, nach einer 2 stündigen Bergtour kehren wir zum Brummi zurück und fahren weiter über Elmali, Korkuteli und dann wieder ostwärts bis zur Abzweigung hinauf nach Thermessos. Die Fahrt hinauf ist eine Bergtour für den Brummi und danach kommt Bergtour Nummer 2 heute für uns. Vom Parkplatz aus ist es ca. 1 Std. steil bergan bis zu den ersten Bröseln. Dann irren wir ca. eine weitere Std. umher bis wir endlich das Theater finden. Alles ist weit verstreut und gut ein und zugewachsen in den Bergen. Den Sarkofarg mit dem Löwenkopf finden wir leider nicht, dafür aber nach einer weiteren Std. unseren Brummi, der und dann ins Tal bringt kurz bevor es dunkel wird. Wir nehmen die nächste Möglichkeit zum Übernachten, ein Stellplatz neben einem Restaurant. 10 TL für Stellplatz, 72 TL fürs Essen.
 

 

 




Donnerstag 21.05.2009

Wir fahren weiter auf Antalya zu, haben aber vor dieses Touristenzentrum möglichst schnell hinter uns zu lassen. Kurz hinter Antalya bieten sich die nächsten Brösel: Perge. Es wird aber nur eine Besichtigung aus dem fahrenden Auto, weil ich streike. Bei mir setzt jetzt endgültig Bröselmüdigkeit ein. Zu einem Stop in Aspendos kann Martin mich gerade noch überreden. Immerhin handelt es sich um das am besten erhaltene Theater mit vollständig vorhandener Scena. Dann bietet sich ein MM Migros zum Einkaufen an bevor wir die Küste Richtung Kappadokien verlassen. Wir fahren noch ein Stück in die Berge Richtung Beysehir Gölü als es zu regnen beginnt. Die Strassen werden schnell sehr glatt so das wir schon gegen 17.00 Uhr auf einem Parkplatz neben der Strasse stehen bleiben.


Freitag 22.05.2009

Über Nacht hat sich der Regen verzogen, wir fahren weiter bis Beysehir am gleichnamigen See. Hier gibt es die Esrefoglu Camii (Moschee) zu besichtigen. Es handelt sich hierbei um eine im inneren mit Holz gestaltete Moschee. Zedernholzsäulen mit geschnitzten Kapitellen und eine Kanzel aus Walnussholz mit überaus reichem Schnitzwerk sowie eine Gebetsnische aus Stein mit blauen Iznik Fliesen gibt es hier zu sehen. Weiter geht`s bis Konya, wo wir morgen das Mevlana Kloster besichtigen wollen. In der karte haben wir gesehen das sich nordwestlich von Konya an einer weißen Strasse eine Sehenswürdigkeit, Sille befindet. Das steuern wir an in der hoffnung einen Stellplatz für die Nacht zu finden, aber irgendwie will es heute nicht klappen, ein Picknickplatz ist geschlossen, an der Strasse "zu eng", im Ort "wie auf den Serviertablett" also doch wieder zurück nach Konya. Direkt neben einer Neubausiedlung am Stadtrand ist ein großer freier Platz. Den nehmen wir. Wir sind schon im Bett als gegen 11.00 Uhr ein PKW sehr nah neben uns parkt. Der Fahrer steigt aus und hinten wieder ein. Normalerweise würden wir vermuten ein Liebespärchen aber hier in der Türkei und dann auch noch in Konya?? Wir beschließen und bemerkbar zu machen damit klar wird das Auto ist bewohnt und machen Licht und laute Musik. Keine Reaktion, der PKW parkt nach wie vor mit dem Fahrer auf der Rücksitzbank. Wir warten weitere 10 Minuten und beschließen dann sicherheitshalber das Feld zu räumen. Wir fahren zurück auf die Strasse nach Beysehir und finden einen Parkplatz neben der Strasse. Das hätten wir gleich machen sollen. Bis auf den Verkehrslärm verbringen wir hier eine ruhige Nacht





 
Samstag, 23.05.2009

Achtung Autorenwechsel, jetzt schreibt Martin!

Große Parkplätze und Parkanlagen umrahmen das Mevlanakloster, davor bieten fliegende Händler ihr Gemüse und Obst feil, Souvenirläden präsentieren ihr reichhaltiges Angebot an dem üblichen Kitsch. Im Innenhof des Klosters haben sich Menschenmassen versammelt, die Damen mit Kopftüchern zünftig eingehüllt, um den Schrein des Ordensgründers Calel-eddin Rumi und anderer berühmter Ordensführer zu sehen. Die Räume sind reich mit Kalligrafien geschmückt und mit farbenprächtigen Ornamenten verziert. In den nachfolgenden Räumen sind Schriften, Möbel und Inneneinrichtungen des Klosters zu sehen.

Nach etwa einer halben Stunde haben wir die Räume durchquert und gelangen wieder in den Klosterhof, wo Monika von zwei vergnügten jungen Damen gebeten wird, Ihnen ein Foto mit ihrer Digi-Camera zu machen, zum Dank macht die eine dann auch ein Foto von uns beiden. Wir verlassen die Anlage am hinteren Eingang, um noch die nahe gelegene Selimiye Cami (Moschee) zu besichtigen, zu der man uns, nachdem wir die Schuhe ausgezogen haben, freundlich Eintritt gewährt und die uns mit reichhaltigen Ornamenten, Suren aus dem Koran, Verzierungen und Teppichen empfängt.



Auf dem Weg zurück zum Brummi steht der Schweizer MAN am Straßenrand, wir fahren tanken, lassen den Brummi gründlich waschen, dann geht`s weiter Richtung Nord-Osten nach Sultan-Hani. Die Gegend ist ganz leicht hügelig und steppenartig nur mit niedrig wachsenden bunt blühenden Pflanzen bedeckt, gelegentlich sieht man Dörfer in weiter Entfernung und zu unserem Erstaunen immer wieder kleinere Gruppen, teilweise auch größere Schwärme von Störchen, die dort möglicherweise herzhafte Heuschrecken zu verschnabbulieren gedenken.

Sultan Hani ist eine prächtige burgartige Karavanserei, davor ein großer Parkplatz. Das Innere dieses Gemäuers zeigt wo die Viehställe, Marktplätze, Unterbringungs- und Gebetsräume gewesen sind, teilweise stehen auch noch die alten Arbeitsgeräte vor dem Innenturm oder den Nischen. Den Abend verbringen wir dann bei dem dortigen Kersan Camping, die uns freundlich zum Abendessen eingeladen haben. Es hatte wohl eine Wahlfälschung gegeben, jedenfalls war auch der Bürgermeister auf Stimmenfang für die Wahlwiederholung und neben der Abklärung politischer Interessen wurde er mit Hähnchenschenkeln und Gemüse aus der Dose bewirtet, die gab es dann für uns auch. Obwohl sie teilweise sehr hübsche Teppiche anzubieten hatten, konnten wir uns nicht zu einem Kauf entschließen.




 


 

 


 


Sonntag, 24.05.2009

Vorbei an dem Städtchen Akseray - ein paar moderne Kioske und Gemüseläden waren an der Strasse zu finden und ein großes Mercedes LKW-Werk, das für den einheimischen Markt produziert - führt uns unsere Route etwas weiter nach Südwesten. Im Hintergrund ragt der 3.268 m hohe Vulkangipfel des Hassan Dagi schneebedeckt empor. Seine Ausbrüche und die des ebenfalls schneebedeckten Nachbarvulkans Melendiz Dagi 2963m haben bei ihren Ausbrüchen diese Gegen seinerzeit mit Schlamm-, Lava- und Staublawinen überschüttet, woraus sich im Laufe der Jahrtausende danach Tuffstein gebildet hat und das Gelände von Wasserläufen neu geformt zum Teil von tiefen Schluchten wie der Ihlara-Schlucht durchzogen wurde.

Dies haben sich auch die Menschen zu Nutze gemacht, bereits aus der frühen Zeit der Christianisierung lassen sich eine Vielzahl von Höhlenklöstern finden. Einer der schönsten Wege dazu bei Belisirma bergauf in das dortige mehrstöckige Kloster von Selime. Der Berg ist durchlöchert wie ein schweizer Käse, teilweise sind die brüchigen Vorderseiten abgebrochen, Plattformen ermöglichen den Zugang zu komplett in die Felsen geschlagenen Kirchenschiffen, Wohnhöhlen und Gemeinschaftsräumen. In der Abendsonne thront der Vulkan gigantisch über dem Panorama.




 




Montag, 25.05.2009

Eine große ungenutzte Fläche mit Blick über die Ilara-Schlucht war unser Übernachtungsplatz gewesen. Die Sonne scheint auf unsere rechte Kabinenseite und lädt auf der hochgeklappten Stauklappe zum Frühstücken am Brummi-Buffet ein, Schafmilch-Jogurt und der Duft von frischem Tee und auf gebackenen Croissants sind der richtige Start, um kurz darauf eine Super-Wanderung durch den Ihlara-Canyon zu machen. Um zum Startpunkt zu gelangen, fahren wir eine steile Strasse hinunter und stellen den Brummi hinter dem Wärterhäuschen ab. Der Weg führt entgegen der Fließrichtung entlang des Flusses vorbei an frischen Bäumen und üppiger Vegetation, ein paar Eseln und aufgestapeltem Brennholz und wird dann ein schmaler Pfad. Immer wieder zeigen seitliche Abstecher zu den verschiedenen höher gelegenen Felsenkirchen hinauf, deren reichhaltige sakrale Bilder leider durch Kulturbanausen stark in Mitleidenschaft gezogen sind.

Ein paar Jungs bieten unterwegs gefüllte Gösleme und Getränke (auch Bier!) an, was Mann und Frau sich nach reichlich Kulturgenuss und Kirchenbesteigung auch verdient haben. 
Belisirma ist für Brummis zu eng, deshalb fahren wir über die nördliche Route über Güzelyout nach Osten. Auch hier zeigen die Löcher in den Felsen, wie die Menschen hier früher lebten. Wir überqueren einen kleinen Pass, gelangen dahinter zur Kisil-Kilise, einer alten Basilika aus rotem Lavastein, die leider stark zerfällt.

Dann geht unsere Fahrt weiter über Ciftlik und Gölzyc mit Ziel Göreme bei Nevshehir. Auch hier zeigen die Löcher in den Felsen, wie die Menschen hier früher lebten. Wir überqueren einen kleinen Pass, gelangen dahinter zur Kisil-Kilise (rote Kirche), einer alten Basilika aus rotem Lavastein, die leider stark zerfällt, dann fahren wir weiter über Ciftlik und Gölzyc , vorbei an einem durchlöcherten Zuckerhut und vielen Verkaufsständen führt die Hauptstrasse von Nefsehir nach Göreme. Unser Ziel und Standort vor die kommenden Tage sollte der dortige Kaya Camping sein, ein Muss! für Expeditionsmobilreisende. Dort wollten auch wir uns ein paar Scheiben Reise Erfahrung abschneiden und sehen wen wir so treffen.

 

 




 

 

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